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WORKSHOP
P
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„Plattenspieler-Tuning
ist offensichtlich keine
Frage der Preisklasse.
Der günstige Pro-Ject
hat auf sämtliche Maß-
nahmen zum Teil sehr
deutlich reagiert, wobei
das Phono-Kabel für mich den erstaun-
lichsten Unterschied bewirkt hat. Merk-
würdig, dass der Hersteller nicht gleich
ein ordentliches mitliefert."
> Workshop-Teilnehmer Michael Hofmeyer
klingt’s bei zu wenig Druck fahl und dünn,
kommen Bässe zu schwach.
Aber auch zu viel des Guten sollte man
nicht tun. Bei 25 mN wirkten die unteren
Lagen zu dominant, war der lebendige
Esprit der Musik einer gewissen Schwer-
fälligkeit gewichen. Obwohl das Ortofon
in diesem Punkt gutmütig reagiert, war
der Einfluss der Auflagekraft auf seine Per-
formance deutlich hörbar.
So unterschiedlich können Plattenspielersein:
Als Orientierungspunkte dienten Vinyldreher von
Well Tempered (o.) und Acoustic Solid
sich der Arm in der Höhe verstellen lässt,
ist man diesbezüglich flexibel.
Nun sind Tellermatten nicht nur in den
unteren Preislagen ein beliebtes Tuning-
mittel. Art & Voice hatte eine No-Name-
Auflage aus Gummi (Erwin: „Drei Euro
beim Versender“) und Millenniums aus
einer beflockten Carbonschicht gefertigte
M-Matte bereitgelegt, die allerdings mit
satten 140 Euro zu Buche schlägt.
Während die Gummimatte die W ie-
dergabe aufgebläht und rumpelig machte,
ergo selbst geschenkt nicht zu empfehlen
gewesen wäre, brachte die von Millenni-
um eine gehörige Portion Grazie, Luftig-
keit und Speed ins Spiel. Dagegen wirkte
es mit der Filzlage fast etwas verschlafen
und zaudernd. Dass Madeleine Peyroux
in „Instead“ samt dem kräftigen Bass an
Finesse und audiophilem Reiz gewann,
zugleich aber auch etwas Grundtonstärke
verlor, hätten wir klaglos hingenommen.
M
an sieht es sofort Aalglatte, geleckte Verkäufer-
typen treten dem Besucher von Art & Voice nicht
gegenüber. Jeder der Mitarbeiter im Team von Inhaber
Jörg Erwin (I.) hat einen wie auch immer gearteten
technischen Hintergrund. Deshalb modifiziert man in
Hannover auf Kundenwunsch auch Lautsprecher und
andere Komponenten. Neben HiFi und High End stehen
die Themen Heimkino, Multiroom, aber auch Veran-
staltungstechnik im Vordergrund. Fragen, bei
denen viele passen, sind hier Tagesgeschäft.
Nicht nur solche zu günstigen Plattendrehern.
Netzteil gespeiste PP2
(5) parat. Die gilt eben-
falls als Preiskracher,
und man spart gegen-
über der V-LPS immer-
hin 65 Euro ein. Doch
wer so kalkuliert, hat
sich am Ende verrech-
net,
denn
klanglich
bleibt die NAD ein gutes Stück unterhalb
des Musical-Pres, wirkt in den Klangfar-
ben fahler, in der Dynamik leicht gebremst
und einfach weniger gelöst. Der Aufpreis
für die V-LPS ist also gut investiert.
Und weiter geht’s: Zum Lieferumfang
des Pro-Jects gehört eine dünne Filzmat-
te, die man auch benutzen sollte. Mitten
kommen mit ihr geschmeidiger, die ge-
samte Wiedergabe erscheint gefälliger und
natürlicher, als wenn die Scheiben direkt
auf dem lackierten M DF-Teller liegen, wie
unsere Versuche prompt bestätigten. Da
„JederTuning-Schritt war klanglich nach-
vollziehbar. Ich fand besonders positiv,
dass mit preiswerten Mitteln gearbeitet
wurde. Die Relation zum Ergebnis blieb
immer gewahrt. Oft weiß man ja gar
nicht, was alles geht. Da ist der Handel
gefordert, die Kunden aufzuklären."
> Workshop-Teilnehmer Lars Fuchs
Die Lösung des Problemchcns und zu-
gleich eine erneute deutliche Steigerung
bedeutete indes der Einsatz eines Platten-
gewichts von DOS (6, um 38 Euro). Die
Kombination des Beschwerers mit der
Millennium-Matte auf dem Pro-Ject ließ
sich nicht anders denn als „Dream-Team“
bezeichnen. Die beiden Teile ergänzten ei-
nander praktisch in idealer Weise, da der
Puck die analytischen Vorzüge der Car
bonunterlage mit dem genau passenden
Schuss an Energie und Farbe bereicherte.
Wie wichtig selbst bei einem günstigen
Dreher die Unterlage für die klangliche
Performance ist, zeigte sich, als wir dem
eigentlich bereits ausgereizten Pro-Ject,
T o p -K o m b i aus M a tte u n d Puck
Ein heißer Tipp unter den günstigen Pho
novorstufen ist seit ihrem Test in STEREO
1/09 Musical Fidelitys unscheinbare und
rund 165 Euro teure V-LPS (4). Auch Art
& V'oice ließ die Signale des RPM 1.3 von
ihr entzerren und vorverstärken. Parallel
stand NADs ebenfalls aus einem externen
„Um das Niveau des
günstigen, prima klin-
genden Pro-Jects zu
erleben, braucht man
eine ordentliche Phono-
Vorstufe. Mag ja sein,
dass NADs PP2 ein ech-
ter Preishit ist, doch ich kann nur emp-
fehlen, die 65 Euro für Musical Fidelitys
V-LPS draufzulegen. Es lohnt sich. An
ihr ging der Dreher ganz anders ab."
> Workshop-Teilnehmer Jens Rohloff
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